Archiv des Autors: Michael

Skydiving

Skydive in Noosa

Ein zweites Mal hieß es heute für mich auf zum Skydiving. Diesmal in Noosa, Australien. Der Flieger hob am Regionalflughafen Sunshine Coast ab und brachte uns bis auf die Absprunghöhe von 15.000 Fuß, was knapp 4.600 Metern entspricht.

Ich hatte wirklich kein mulmiges Gefühl und war fast tiefenentspannt. Dann kam der Moment als ich meine Beine aus dem kleinen Flugzeug raushängen durfte, nun war der Absprung noch noch ein paar Sekunden, ach was… Zehntelsekunden, entfernt. Puuh, nun war ich für einen Moment ganz schön aufgeregt und zack sprangen wir auch schon ab. Wow, dass ging echt flott!!

Nur zwei Augenblicke später realisierte ich schon den freien Fall, der ca. 1 Minute lang dauerte. Es war grandios, wie sich spürbar das Gesicht verformte, was auch auf den Fotos zu sehen ist. Da es leicht wolkig war, sausten wir auf eine kleine Wolke hinzu und sahen sogar einen kreisförmigen Regenbogen, ehe die Küste klar zu sehen war. Echt klasse!

Nun löste auch schon der Fallschirm aus und es gab einen kräftigen Hieb, der unsere Fallgeschwindigkeit stark abbremste. Ein paar Kreisel links und rechts herum durfte ich sogar selbst steuern. Ein tolles Gefühl, Kapitän der Lüfte zu sein 😊. Dann ging es schon zum Landeanflug auf den Strand von Coolum. Beine nach vorn gestreckt und schon perfekt im Sand gelandet… Naja eher auf dem Sand 🏖

Australien 2020

Die Elternzeit steht an. Warum nicht noch einmal für 2 Monate zusammen mit unserem kleinen Matteo durch Australien reisen? Dies fragten wir uns auch… Gesagt – Getan!

Mit einem dreitägigen Stoppover in Singapur zum Sightseeing ging es am 28.12.2019 Richtung australische Ostküste. In Singapur verbrachten wir die Tage in der Stadt und feierten den Jahreswechsel am Clarke Quay. Am 2. Januar flogen wir weiter nach Cairns, wo wir zunächst für 2 Tage in einem Hotel unterkamen, ehe wir für 4 Wochen unseren gemieteten Campervan bezogen.

Das Reisen mit einem kleinen Kind ist natürlich etwas anders als zuvor zu zweit, was uns selbstverständlich vorher schon bewusst war. Aus diesem Grund herrscht eine andere Tagesordnung. Es dauerte ein paar Tage, bis wir unseren Rhythmus aus Fahren, Besichtigungen, Mahlzeiten und Aktivitäten fanden. Insgesamt ist es jedoch alles sehr entspannt, auch Matteo gefällt es sehr gut. Besonders mag er die vielen verschiedenen Vögel, die ständig um uns herum zwitschern. 🦜

Ganz besonders freuen wir uns immer, wenn wir Wildlife sehen. Abgesehen von den zahlreichen Kängurus und Brush Turkeys, sahen wir bereits einen Koalabären, Black Cockatoo, Platypus, Kasuare, Kookaburra Loggerhead Schildkröte, Stachelrochen und eine Wasserschlange in der freien Wildnis. Außerdem besuchten wir auch ein Sanctuary, wo es zudem noch Wombats und Krokodile zu sehen gab.

Gerade weilen wir an der Sunshine Coast nördlich von Brisbane und legen in Noosa ein paar Badetage ein. Nach einem kurzen Aufenthalt bei Freunden an der Gold Coast in Surfers Paradise, geht unsere Reise weiter nach Tasmanien. Darauf sind wir schon sehr gespannt, da Tazzy für uns noch Neuland ist.

Bay of Fires

London Marathon 2:42:32 h

Gut erholt und motiviert ein tolles Rennen zu absolvieren, stand ich bereits 13 Tage nach dem Zieleinlauf in Boston nun in London schon wieder an der Startlinie. Die Zielvorgabe war ganz klar unter 2:45 Stunden – irgendwie! Ich hatte das Gefühl in London auf jeden Fall schneller als in Boston laufen zu können, schon allein, weil das Streckenprofil deutlich angenehmer und leichter zu laufen ist. London ist ein schneller Stadtkurs im Vergleich zum ländlichen, anspruchsvollen Profil von Boston. Im besten Fall traute ich mir 2:43:30 Stunden zu, was für Tokyo reichen würde und eben nochmal knapp zwei Minuten schneller als nur ein paar Tage zuvor wäre. Am Freitag Nachmittag flogen wir – Jan, mein bester Laufkumpel aus München und ich – nach England.

Shake Out Run mit Wilson Kipsang

Shake out run mit dem ehemaligen Weltrekordler Wilson Kipsang. Im Rahmen einer Aktion der Adidas Runners trafen wir uns am Samstag Morgen an der Tower Bridge mit einigen anderen Läufern, um mit Wilson Kipsang auf ein kurzes Läufchen zu gehen. Für uns war es sehr locker, für ihn wohl auch. Da der Start- und Zielpunkt nicht weit von unserer Unterkunft entfernt lag, liefen wir mit der Gruppe entspannt mit. Anschließend holten wir am Tag vor dem Rennen unsere Startunterlagen auf der Marathon Messe ab, schlenderten noch etwas umher und legten die Beine hoch. Nach der traditionellen Pasta gab es zum Nachtisch noch ein paar Kartoffelchips. Perfekte Vorbereitung also!

Der Start – Greenwich 10:10 GMT
Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fuhren wir runter nach Greenwich, wo der London Marathon am Nullmeridian startet. Für die unterschiedlichsten Leistungslevel gab es verschiedenfarbig gekennzeichnete Bereiche. So auch für uns, den gelben Startbereich mit einem Zelt zum Umkleiden. Für einen der weltweit größten Marathons, war hier im Startbereich jedoch eher wenig geboten. Ein kleiner Stand mit English Tea, ein paar Wasserflaschen und nur wenige mobile Toiletten – die Schlangen zum Anstehen entsprechend lang. Aber egal, wir sind zum Laufen hier! Wir hatten es nicht ganz so eilig wie üblich und stellten uns brav mit in das Feld der ersten 2.000 Läufer. Wie sich auf den ersten Kilometern schon herausstellte, war das keine gute Idee. Viel zu viele Läufer um einen herum, man konnte keine gleichmäßigen Schritte laufen, einen Schlenker hier, kurz in die Lücke beschleunigen, Fußweg hoch, runter und so weiter…!

km 20 auf der Tower Bridge

Irgendwie vergingen die ersten zehn Kilometer somit recht schnell und wir liefen ein solides Tempo von 3:48 min/km. Mittlerweile waren auch tausende Zuschauer an der Strecke und bejubelten die Athletinnen und Athleten. Bald ging es schon über die Tower Bridge – Seite an Seite liefen wir sehr konstant Kilometer für Kilometer. Kurz darauf hieß es schon „Halbzeit“ und es ging dem Ziel schon entgegen – zumindest für den Kopf! Immerhin waren es noch 20 – 15- 10 Kilometer zu laufen. Hier einmal am Gel lutschen, da etwas trinken, dort nochmal ein paar Schritte verschnaufen, wenn es leicht bergab ging. Kilometer 30 und etwas weiter, das Rennen beginnt und die Schritte wurden schwerer. Glücklicherweise lief ich mit Jan zusammen, er spornte mich an und gab mir etwas Windschatten. Fast wie im Training liefen wir diesmal über London’s Straßen anstatt durch den Olympiapark in München. Die Kilometer bis zum Ziel wurden immer weniger und unser Tempo war immer noch sehr gut. Das gesamte Rennen liefen wir in beachtlichen 3:50 min/km und finishten in 2:42:32 Stunden – beide auf die Sekunde genau! Irgendwie wurde ich jedoch in der Ergebnisliste vor ihm geführt – sorry Jan 😉 Wir liefen in London als viert- und fünftschnellste Deutsche ins Ziel.

Zum Fotoalbum hier entlang…

123. Boston Marathon 2:45:13 h

Auf der Marathon Messe

Boston Marathon 2019 und London Marathon 2019 – ja genau, 2 Rennen im Frühjahr innerhalb von 13 Tagen! Alles für die Major Six Marathon World Series. Bereits im November schmiedete ich mir den Plan, in der Vorbereitung für die beiden Läufe 2.000 Kilometer zu trainieren. Auf die Woche gerechnet sind dies etwa 100 km – da ich in den ersten Wochen nur 60 bis 80 km lief, hatte ich zum Schluss noch etwas aufzuholen. Aber ich war gut im Plan. Der Fokus lag ohnehin eher auf Umfang als auf harte Tempoeinheiten. Die langen Läufe lief ich bevorzugt recht flott, schon fast im geplanten Renntempo. Wie schon erwähnt, galten die beiden Marathons „nur“ dem Finish für die Major Six Serie. Natürlich muss man auch dafür etwas tun, ganz ohne laufen diese sich nicht von selbst. Mental hatte ich mich motiviert, indem ich einfach zwei weitere lange Läufe zu denen aus der Vorbereitung – immerhin 2x 36 km – laufen wollte. Ein anständiges Tempo sollte es dennoch werden. Schließlich musste die geforderte Qualifikationszeit für den noch ausstehenden Tokyo Marathon her.

Der Boston Marathon hat eine besondere Tradition – er fand in diesem Jahr bereits zum 123. Mal statt. Seit Beginn wird im westlich gelegenen Hopkinton gestartet und mehr oder weniger 42 km Richtung Osten nach Boston gelaufen. Das heißt, alle Läuferinnen und Läufer werden aus der Stadt mit den bekannten gelben amerikanischen Schulbussen zum Start gefahren. Es ist alles top organisiert. Als Läufer der ersten Startwelle muss man eigentlich schon zwischen 6:00 – 6:45 Uhr an den Bussen sein. Jedoch zog gegen 5 Uhr ein starkes Gewitter über Boston, es regnete wie aus Eimern – somit beschloss ich erst später zu den Bussen zu gehen, was eine sehr gute Idee war. Erst kurz vor 8 Uhr fuhr ich Richtung Hopkinton ab. Die Fahrt dauerte etwas länger als geplant, was jedoch aufgrund des Regens gar kein Problem für mich war. Erst gegen 9:20 Uhr stieg ich aus dem Bus aus. Der Regen hatte sich nun auch verzogen. Jetzt hieß es zügig zum Startbereich und zum Start zu gelangen. Die meisten Läufer des vorderen Startblockes waren bereits an der Startlinie, während ich noch auf dem Weg dahin war. Super Sache, so musste ich nur zehn Minuten bis zum Startschuss warten!

Boston Marathon Finisher

Nun ging es los, die ersten Kilometer sehr viel bergab, den allerersten Kilometer sogar extremst. Ich hielt mich zurück und lies die anderen mal davon laufen. Mein angedachtes Tempo lag ja nur bei 3:50 – 3:54 min/km. Dennoch war ich auf der ersten Hälfte ein paar Sekunden schneller. Das Rennen lief so vor sich hin, nahezu überall applaudierende Zuschauer an der Strecke. Im letzten Viertel des Streckenverlaufs kam nun der anspruchsvollste Teil des Rennens. Nicht weil es ohnehin gegen Ende am schwierigsten gestaltet – nein, sondern weil das Streckenprofil so unglaublich herausfordernd ist. Bei km 30 läuft man einen langen Anstieg hinauf, ehe man dann bei km 35 endlich den Heart Break Hill bezwungen hat! Dieser massiv, im Vergleich zu anderen Abschnitten, lange Anstieg von knapp einem Kilometer hat es in sich! Anschließend bewegt man sich zwar nochmals überwiegend bergab, aber einige Wellen und Unterführungen lassen das gesamte Rennen zu einem der Kräftezehrendsten überhaupt werden. Ohh nein – ohh doch ich hab’s getan – ich bin auf den letzten Kilometern einfach 2x kurz gegangen, ich lag ja bestens in der Zeit. Dann plötzlich nicht mehr… irgendwie war das Ziel noch etwas weiter entfernt, sodass auch meine schnelle letzte Meile nicht mehr reichte… nach 2:45:13 Stunden lief ich als zweitschnellster deutscher Läufer bei einem internationalen Rennen ins Ziel. Geschafft, erleichtert und dennoch etwas geknickt.

Aber egal, bekannterweise ist nach dem Marathon vor dem Marathon. Nun hieß es erst einmal regenerieren, in Boston noch etwas Zeit zu verbringen, bei Freunden in Connecticut vorbeizuschauen und schließlich in New York noch ein paar Tage zu genießen!
Zum Fotoalbum hier entlang…

Berlin Marathon 2:42:20 h

blaue IdeallinieDer Berlin Marathon ist nun auch auf meiner Liste abgehakt – naja es ist schon eine Weile seit dem 24. September vergangen! Mehr oder weniger zufrieden finishte ich in 2:42:20 h. Die Vorbereitungen verliefen sehr gut, weshalb ich in einer klasse Form nach Berlin reiste. Wie es manchmal so ist, passte dennoch nicht alles für den perfekten Lauf. Am Renntag hatte es sich über Nacht sehr gut eingeregnet. Morgens war noch ein leichter Niederschlag zu spüren. Bei kühlen Temperaturen um die 10° Celsius und sehr hoher Luftfeuchtigkeit hieß es nun mit diesen Bedingungen zurecht zukommen – grundsätzlich gibt es ja Schlimmeres.

Nach einem kurzen Einlaufen vom unweit entfernten Hotel zum Start, machte ich mir vom nassen Asphalt einen ersten Eindruck – recht rutschig war es allemal. Einen Startplatz aus Block A war mir sicher, aber von ganz vorn geht es doch auch in Berlin 😉
Los ging’s und natürlich gleich etwas zu schnell… 3:20 min zeigte die Uhr nach einem Kilometer – upp’s gleich mal den Anker werfen, dachte ich mir. In der Umsetzung funktionierte dies leider nicht von jetzt auf gleich, sodass ich nach 5 km bei einen Schnitt von 3:33 min/km lag. Nicht lange dauerte es dann, bis es zwischen km 8-10 einen heftigen Regenschauer gab und plötzlich alles komplett von Kopf bis Fuß durchgeweicht war.

Berlin Marathon

Mittlerweile war ich fast bei meiner geplanten Rennpace von 3:40 min/km angekommen und noch immer recht flott unterwegs. Tatsächlich war es schwierig eine geeignete Gruppe zu finden, um einfach mitlaufen zu können. Zwei bis drei Sekunden schneller merkt man eben doch. So verflog Kilometer für Kilometer, die Halbmarathonmarke passierte ich bei 1:16:56 h. Richtung km 25 wurde mir bewusst, dass es heute wohl nicht für die Topzeit reicht und ich nahm das Tempo etwas raus, um mit konstanter Geschwindigkeit weiter laufen zu können. Dieser Zeitpunkt kam dennoch etwas zu früh im Rennen, sodass ich auf den letzten 3 km nochmal ordentlich Zeit abgeben musste. Immer mit dem Ziel vor Augen gleich diese verdammte Medaille des mit 40.000 Teilnehmern größten Marathon Deutschlands zu bekommen, kämpfte ich mich nun Meter um Meter Richtung Brandenburger Tor.

Urkunde Berlin Marathon

Splitzeiten beim Berlin Marathon 2017

An dieser Stelle auch noch einmal herzlichen Dank für die Mitgereisten, die mich tatkräftig an der Strecke unterstützten! 😀

Natürlich habe ich auch ein paar Eindrücke von der Strecke mitgebracht. Hier geht’s zu den Fotos!