Archiv der Kategorie: 2011

München Marathon

München Marathon – 2:55:24h

Frische 5° C zeigte das Thermometer am Morgen an. Der Himmel war noch leicht bedeckt, aber es war trocken! Nach einem kleinen Frühstück bestehend aus Reiswaffeln mit Honig und mehreren Gläsern Wasser, legte ich die Beine nochmal hoch, ehe es um 9:15 Uhr Richtung Start ging. Der Start an der Ackermannstr. liegt 1,8 km von daheim entfernt. Eine perfekte Länge zum lockeren Einlaufen. Anschließend leichtes Stretching und Vorbereitung auf den Start.

Punkt 10 Uhr fiel der Startschuss. Ich reihte mich etwa in Reihe 10-15 ein, sodass ich nicht, wie viele andere, die ersten Meter in 3:30 min/km beginne. Das Schild bei km 1 passierte ich nach 3:48 min – ein perfekter Start in das Rennen! Schnell fand ich in mein Tempo von 3:50 min und lief wie eine Maschine Kilometer für Kilometer die gleiche Zeit.

Hier die Zwischenzeiten aller 5 km:
0-5 km 19:01 min; 5-10 km 18:57 min; 10-15 km 19:05 min; 15-20 km 19:20 min; 20-25km 19:11 min; 25-30km 19:36 min;  30-35km 21:05 min; 35-40 25:53 min

Bis km 17 lief ich in einer kleinen Gruppe von 5 Läufern immer das gleiche Tempo. Danach war ich plötzlich allein. Die Zwischenzeiten bestätigen, dass ich nicht schneller geworden bin. Also auf geht’s dachte ich mir und zog alleine weiter. Die einsamen Kilometer im Münchner Osten waren bei leichtem Gegenwind nicht gerade das Sahnestück der Strecke. Aber auch diesen Abschnitt lief ich konstant bis km 28. Nun nahm ich ein Gel von der Streckenverpflegung und lies es die nächsten Kilometer etwas lockerer angehen, ich verringerte das Tempo mit Absicht, um etwa auf den letzten sieben Kilometern nochmal richtig Gas geben zu können.

Leider wurde daraus nichts, ab km 33 musste ich wegen festen Waden immer langsamer laufen, um einen starken Krampf und damit dem vorzeitigem Aus zu entgehen. Am Königsplatz bei km 35 standen meine Eltern und Freundin am letzten Streckenpunkt zum Anfeuern. Irgendwie kämpfte ich mich Meter für Meter voran, bis ich endlich nur noch 2 km vor mir hatte. Die letzten Meter kenne ich bestens (hier laufe ich immer meine Tempoläufe), doch leider musste ich gleich zweimal anhalten und die Waden dehnen, es ging nun gar nichts mehr. Einfach nur noch ins Ziel, dachte ich mir.

Nach 2:55:24 h lief ich leicht enttäuscht, aber dennoch glücklich ins Ziel gekommen zu sein, über die Ziellinie. Sogar fast noch eine neue persönliche Bestzeit, aber etwas weiter vom eigentlichen Ziel entfernt. Nun heißt es erstmal ausruhen und Beine hochlegen, denn die letzten Wochen des harten Trainings stecken auch noch in den Knochen. Ich bin fest davon überzeugt, dass es weiter geht. Nun erst recht!

Weitere Fotos rund um meinen 2. München Marathon.

10km WK-Erding

10 km Test-Wettkampf in Erding

10km WK-ErdingGenau 5:35 Uhr klingelte der Wecker am Wettkampftag. Ja, die Anreise nach Erding kann schon ziemlich lang sein. Nach unserem Urlaub auf Mallorca stand am Sonntag ein abschließender 10 km Testwettkampf an, ehe ich zwei Wochen später beim München Marathon starten möchte. Nach dem Transfer zum Flughafen, Wartezeit bis zum Abflug, der Flug und der Rückreise mit S-Bahn nach Hause noch einen Wettkampf zu laufen, hat wohl auch nicht jeder auf der Liste stehen. Nicht ganz entspannt dafür motiviert kamen wir erst 1:05 Stunde vor Start des Laufes zu Hause an, packten schnell das nötige Equipment (Wettkampf-Premiere der neuen Kompressionssocken von CEP) für den Erdinger Stadtlauf zusammen und fuhren so schnell es ging nach Erding. Immerhin sind es von München knapp 50km! Etwa 15 Minuten vor dem Start trafen wir endlich ein. Das Einlaufen beschränkte sich diesmal auf etwa 200m direkt zur Ausgabe der Startnummern. Alles andere war erstmal egal. Nummer drauf, noch etwas gedehnt und ab ging es schon!

Punkt 14:30 Uhr fiel der Startschuss. Nun hieß es gleich ins richtige Tempo zu finden und das Ding möglichst gleichmäßig abzuspulen. Nach den vielen Wochen mit unzähligen harten Tempolaufeinheiten, sowie langen Läufen, galt es natürlich nicht auf Bestzeit zu laufen. Als Zielzeit hatte ich mir eine tiefe 35 vorgestellt. Im besten Fall sogar leicht darunter. Das wäre aber unter den suboptimalen Anreisebedingungen schon sehr gut. Der erste Kilometer war mit 3:16 min etwas zu schnell, der zweite Kilometer hat mit 3:34 min schon ganz gut gepasst. Leider ist die Strecke in Erding nicht ganz optimal. Es müssen vier Runden gelaufen werden, wobei pro Runde nochmal zwei scharfe Wenden eingebaut sind. Das ständige abbremsen und antreten kostet natürlich zusätzlich Kraft und vor allem Zeit. Am Ende lief ich ohne großen Endspurt in 35:16 min über die Ziellinie und belegte Platz sieben. Bei spätsommerlich warmen Temperaturen war das alles in allem ein gelungener Lauf. Nun gilt es wieder locker zu werden und die Konzentration auf den anstehenden Marathon am 9. Oktober in München zu legen!

Hamburg Marathon – 3:11:25h

Bereits am Freitag reisten wir nach Hamburg, diesmal ging es per Flugzeug zum Wettkampf. Was für ein großartiges Gefühl. Die Stimmung war super, das Wetter fast perfekt, insgesamt ein sehr gutes Gefühl. Endlich Laufen – mehrere Wochen und Monate trainierte ich nur für diesen einen Moment. Nun ja, ein Moment, der 42,195 Kilometer lang ist. Am Samstag holte ich die Startunterlagen auf dem Heiligengeistfeld ab und traf mich mit einigen Läufern vom #twitterlaufftreff. Ganz entspannt unterhielten wir uns diesmal face to face. Gewöhnlich „spricht“ man ja nur per Twitter miteinander. Nun nochmal die Beine hochlegen und entspannen!

Am Sonntag um 9 Uhr war Start. Das heißt 8 Uhr vor Ort, 7:15 Uhr Abfahrt und spätestens 6:30 Uhr aufstehen. Am morgen ist es schon sehr sonnig und 8 Uhr sind bereits 17° Celsius. Puhh das wird nicht nur warm werden, sondern auch heiß! Heiß bin ich auch. Etwas Einlaufen, Dehnen und ein paar Antritte, dann geht es auf in den Startblock. Noch keine zwei Minuten im Block, geht es auch schon los. Wie immer sprinten die Freizeitläufer der Elite hinterher. Ich versucht mich weitestgehend  heraus zuhalten. Nunja, der erste Kilometer war mit 3:35min dennoch ein paar Sekunden zu schnell. Ich lief locker weiter und bremste noch etwas, bis ich das Tempo 3:50 bis 3:55 einpendelte. Ich spürte förmlich die Energie in mir und muss mich immer wieder bremsen. Besser 3-4 Sekunden langsamer laufen als eine gut gefühlte 3:47!

Bei km 8 fanden sich endlich kleine Gruppen zusammen, di ein gleichmäßiges Tempo liefen. Ich war in einer Fünfergruppe mit dabei. Hinunter zum Hafen peitschten und die Zuschauer nach vorn, wir lagen sehr gut in der Zeit, beinahe noch immer etwas zu schnell. Die Stimmung an der Strecke ist fantastisch, überall Zuschauer, soweit das Auge reicht. Aber nun wieder konzentrieren und auf die Strecke achten. Vor allem alle 2,5km an die Verpflegungsstelle und Wasser trinken. Denn es war nun schon 10 Uhr und es wurde immer wärmer. Dennoch lief es sehr gut. Kilometer für Kilometer ein gleichmäßiges Tempo. Bald kommt die Hälfte der Strecke – hier liefen wir in 1:21:43h über die Zeitmessung. Der Weg zur sub 2:45h ist erreichbar, wird aber sicher deutlich mehr Kraft kosten als die erste Hälfte. Nicht nur, weil die letzten drei Kilometer schon viel anstrengender waren. Sondern auch weil es mittlerweile etwa 25° Celsius heiß war. Schon nach nur zwei weiteren Kilometern musste ich leider den Gang herausnehmen. Die Hitze machte mir plötzlich richtig zu schaffen und somit einen Strich durch die Rechnung!

Erfahrung und Gefühl machten mir klar deutlich, dass das Ziel heute nicht erreicht werden kann. Zumindest nicht in der angestrebten Zeit. Also nahm ich den Gang weiter raus und genoss so weit ich konnte die tolle Atmosphäre an der Strecke. Ich brauchte noch 5-7 Kilometer, um mich wieder zu erholen. Irgendwann waren es 35 Kilometer, 38 Kilometer und das Ziel kam endlich immer näher. Bei km 40 musste ich sogar nochmal ganz anhalten und meine Beine dehnen, um einen kleinen Krampf zu vermeiden! So etwas hatte ich bisher noch nicht gespürt. völlige Leere und Erschöpfung!

Am Ende blieb die Uhr nach 3:11:25 h stehen und ich lief als 567. ins Ziel. Der Großteil der Läufer kam wegen den hohen Temperaturen auch erst viel später als erwartet in Ziel. Der Sieger (2:11h) meinte recht locker „Schade, dass es so heiß war, ich wäre gerne noch 1-2 Minuten schneller gelaufen“.

Am Montag flogen wir mit dem neuen Ziel im Kopf wieder zurück nach München. Aber nun erst einmal entspannen und ausruhen!

Weitere Fotos vom Hamburg Marathon