Frische 5° C zeigte das Thermometer am Morgen an. Der Himmel war noch leicht bedeckt, aber es war trocken! Nach einem kleinen Frühstück bestehend aus Reiswaffeln mit Honig und mehreren Gläsern Wasser, legte ich die Beine nochmal hoch, ehe es um 9:15 Uhr Richtung Start ging. Der Start an der Ackermannstr. liegt 1,8 km von daheim entfernt. Eine perfekte Länge zum lockeren Einlaufen. Anschließend leichtes Stretching und Vorbereitung auf den Start.
Punkt 10 Uhr fiel der Startschuss. Ich reihte mich etwa in Reihe 10-15 ein, sodass ich nicht, wie viele andere, die ersten Meter in 3:30 min/km beginne. Das Schild bei km 1 passierte ich nach 3:48 min – ein perfekter Start in das Rennen! Schnell fand ich in mein Tempo von 3:50 min und lief wie eine Maschine Kilometer für Kilometer die gleiche Zeit.
Hier die Zwischenzeiten aller 5 km:
0-5 km 19:01 min; 5-10 km 18:57 min; 10-15 km 19:05 min; 15-20 km 19:20 min; 20-25km 19:11 min; 25-30km 19:36 min; 30-35km 21:05 min; 35-40 25:53 min
Bis km 17 lief ich in einer kleinen Gruppe von 5 Läufern immer das gleiche Tempo. Danach war ich plötzlich allein. Die Zwischenzeiten bestätigen, dass ich nicht schneller geworden bin. Also auf geht’s dachte ich mir und zog alleine weiter. Die einsamen Kilometer im Münchner Osten waren bei leichtem Gegenwind nicht gerade das Sahnestück der Strecke. Aber auch diesen Abschnitt lief ich konstant bis km 28. Nun nahm ich ein Gel von der Streckenverpflegung und lies es die nächsten Kilometer etwas lockerer angehen, ich verringerte das Tempo mit Absicht, um etwa auf den letzten sieben Kilometern nochmal richtig Gas geben zu können.
Leider wurde daraus nichts, ab km 33 musste ich wegen festen Waden immer langsamer laufen, um einen starken Krampf und damit dem vorzeitigem Aus zu entgehen. Am Königsplatz bei km 35 standen meine Eltern und Freundin am letzten Streckenpunkt zum Anfeuern. Irgendwie kämpfte ich mich Meter für Meter voran, bis ich endlich nur noch 2 km vor mir hatte. Die letzten Meter kenne ich bestens (hier laufe ich immer meine Tempoläufe), doch leider musste ich gleich zweimal anhalten und die Waden dehnen, es ging nun gar nichts mehr. Einfach nur noch ins Ziel, dachte ich mir.
Nach 2:55:24 h lief ich leicht enttäuscht, aber dennoch glücklich ins Ziel gekommen zu sein, über die Ziellinie. Sogar fast noch eine neue persönliche Bestzeit, aber etwas weiter vom eigentlichen Ziel entfernt. Nun heißt es erstmal ausruhen und Beine hochlegen, denn die letzten Wochen des harten Trainings stecken auch noch in den Knochen. Ich bin fest davon überzeugt, dass es weiter geht. Nun erst recht!