Wieder einmal ist es soweit – es ist Marathonzeit! Ich wachte schon recht früh am Morgen auf, die Uhr zeigte 6:30 Uhr und ich hörte auf dem Dach ein leises und rhythmisches Klopfen. Es regnete! Ohh nein, bitte nicht, dachte ich mir und sah gleich auf das aktuelle Regenradar in der WetterApp. Der Prognose zur Folge sollte es gegen 8 Uhr trocken werden und auch aufziehen. Vielen Dank an die Wetterfrösche, es gibt wohl kein besseres Timing. 8:50 Uhr traf ich mich mit Jan und wir fuhren mit dem Radl gemütlich zur Werner von Linde Halle, wo wir im Rahmen der Studie zum Marathon unsere Rucksäcke ablegten. 9:20 Uhr ging es zum lockeren Einlaufen, 9:40 Uhr etwas Stretching, 2 kurze Steigerungen und 9:55 Uhr ab in den Startblock. Es war schon ziemlich eng, aber etwas Platz ist immer. Die Position in der fünften Reihe bezogen, warteten wir nur noch wenige Minuten auf den Startschuss. Pünktlich 10 Uhr starteten wir auf die 42,195 Kilometer lange Strecke.
Zusammen mit Martin lief ich den ersten Kilometer ein paar Sekunden unter unserem geplanten Tempo an. Aber mit 3:38min/km machten wir nichts verkehrt. Kontrolliert liefen wir die ersten Kilometer weiter, ehe Patrick (ein weiterer Läufer der LG) zu uns stieß. Schnell fand sich eine Gruppe von etwa 10 Läufern. Diese Gruppe sollte uns noch länger begleiten. Kilometer für Kilometer lief es wie ein Uhrwerk, alles perfekt. Die 10-km-Marke überquerten wir nach 36:46 min. Am ersten größeren Verpflegungsstand bei km 14 aß ich ein Stück Banane, hin und wieder trank ich einen Schluck Wasser. Bald schon liefen wir auf die Halbmarathon-Marke zu, wo wir schließlich in 1:17:53 h durchgingen. Immer noch ein super Tempo, sogar etwas schneller als geplant. Nun ein paar mal links und rechts Abbiegen, ehe man bei km 26 auf die Rosenheimer Straße biegt und sich dem Stadtzentrum nähert. Nach 1:50:22 h legten wir nun schon 30 km in der gleichen Gruppe zurück. Das Foto oben zeigt uns bei km 32 am Odeonsplatz.
Bald biegt die Strecke nochmal nach links in das Museumsviertel ab. Nun beginnt das Rennen auch ernster zu werden, da die Gruppe plötzlich innerhalb weniger Meter auseinander fällt. Patrick und Martin setzen sich ein paar Meter ab, ich entschließe mich auch mitzugehen, da ich unbedingt dran bleiben möchte. Bei km 35 laufen wir schon jeweils im Abstand von etwa 10 Metern hintereinander. Ich habe nur noch Patrick vor mir und natürlich meine mögliche neue Bestzeit im Kopf. Schließlich waren wir immer noch auf einem Kurs von etwa 2:36 h. Doch so langsam wird es auch bei mir zäh. Gerade noch so, dass ich einen halbwegs vernünftigen Schritt zusammen bekomme, passiere ich das Schild mit der Aufschrift km 37. Patrick weg, hinter mir keiner. Jeder lief nun völlig allein sein eigenes Rennen zu Ende. Wie schwer es auf den letzten Kilometern werden kann, weiß ich genau. Deswegen ließ ich nun nichts mehr anbrennen und lief nur so schnell, wie ich gut laufen konnte. Denn ich verspürte nach 40 Kilometer auch schon Verspannungen im Hüftbereich. Leider verlor ich auf den letzten Kilometern, des sonst so tollen Rennens, fast drei Minuten und einige Plätze. Am Ende kann ich mit meiner neuen persönlichen Bestzeit von 2:38:49 h jedoch sehr zufrieden sein. Denn irgendwas mit 2:38 h wollte ich laufen und wusste, dass ich es kann. Natürlich hat es mich auch sehr gefreut, viele bekannte Gesichter am Streckenrand zu sehen – einschließlich Eltern und Freunde, die mit Auto und Rad mehr Kilometer zurückgelegt haben, als ich zu Fuß!
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